Der Bauernkrieg im Bereich Main-Tauberfranken 1525
(Zeitfolge und Ereignisse auszugsweise)
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21. März 1525
Beginn der Empörungen:
Versammlung der zehntpflichtigen Bauernschaft in Ohrenbach.
Zug von ca. 30 Personen unter Trommeln und Pfeifen nach Rothenburg. Brettheimer
Bauern schließen sich ihnen in Rothenburg an. Zusammenkunft von gerüsteten Männern
aus 18 Gemeinden, Wahl von Hauptleuten (Simon Neusser, Georg Ickelsheimer),
Aussendung von Boten entlang des Taubertals und der Östheimer Steige ins
hallische Gebiet.
23. März
Versammlung von ca. 800 Mann in Brettheim (Hauptleute Leonhard Metzler
(Wirt) und Hanns Beheim). Weiterer ständiger Zuzug.
Anführer sind: Fritz Wölkner aus
Nordenberg, Hanns Vogler von Hartershofen,
Paul Ickelsheimer aus Ohrenbach.
24. März
In Rothenburg innere Auseinandersetzungen. Bildung von 3 Fraktionen:
Eine "evangelische Partei" (angesehene und wohlhabende Männer) unter
Ehrenfried Kumpf mit dem Ziel einer kirchlichen Reformation;
eine "radikale Partei"
(geringere, verschuldete Bürger) unter Stephan von Menzingen;
eine "konservative Partei" (Patrizier, Verwaltung).
Bildung eines "Gemeinde-Ausschusses" (42 Pers.), eine Art Gegen-Rat
und
Besetzung der Stadttore durch ihn.
26. März (Laetare)
Überreichung der Beschwerdeschrift (12 Artikel) der Bauern, die von den
drei Geistlichen Lienhart Denner aus Leuzenbronn, Hanns Hollenbach aus
Leuzenbronn und Andreas Neusser aus Tauberzell aufgesetzt worden war. Der
Bauernhaufen ist nun 2000 Mann stark.
Erhebung der Bürger von Mergentheim,
Predigt des Waldmannhofener Pfarrers Friedrich Süß, ehemaliger Augustinerpater
Ambrosius.
27. März
Der Bauernhaufen lagert bei Reichardsroth und ist inzwischen 3500 Mann
stark.
Würzburger Fürstbischof informiert Mainzer Statthalter Wilhelm über
Zusammenrottungen der Bauern.
31. März
Der mainzische Statthalter Wilhelm erklärt sich im Antwortschreiben an
den Würzburger Fürstbischof zu gemeinsamem Handeln bereit.
Der Statthalter sendet ein Reiterkontingent von 200 Mann unter Führung des
erzbischl. Hofmeisters Frowin von Hutten an den Schwäbischen Bund, F. v. Hutten
wird Feldmarschall über Fußvolk und Reisige.
2. April (Judica)
Würzburger Fürstbischof bespricht sich mit seinen Räten wegen der
Unruhen in der Umgebung.
Beginn des Aufstandes in Flein bei Heilbronn und
Umgebung.
Beginn des Aufstandes in der Haller Landwehr.
3. April
Aufstand in Bütthard und Aufruf in den umliegenden Städten.
Angriff auf Iphofen.
4. April
Schlacht bei Leipheim, nahe Ulm. Truchseß von Waldburg schlägt die Baltringer
Bauern: gegen 10.000 fanden den Tod, 4.000 wurden gefangen.
5. April
Zug der Rothenburger Landwehrbauern in den Taubergrund, Besetzung Kloster
Schäftersheim, Verbrüderung mit anderen Bauernscharen (Grünsfeld, Lauda,
Weikersheim, Markelsheim, Mergentheim, Bütthard, Markt Bibart u.a.) sowie Zuzug
des Mergentheimer Fähnleins (100 Mann): Gründung des Evangelischen Bundes
als Vereinigung der Rothenburger Ackerbauern und der Taubertäler Weinhäcker
(Tauberhaufen).
Verhandlungen mit dem Deutschordens-Commenthur Wolfgang von Bibra.
Bildung des Tückelhäuser Haufens.
Domherrn verweilen in Ochsenfurt aus Besorgnis einer Öffnung f.d. Bauernhaufen
6. April
Tauberhaufen in Schäftersheim; Eintreffen der bischöflichen Gesandten
Sebastian von Rotenhahn (Hofmeister), Heinrich Truchseß (Marschall), Cunz von
Rosenberg, Graf Wolf von Castell, Silvester von Schaumburg, führen erfolglose
Gespräche und kehren dann nach Würzburg zurück.
Bis zu 10 000 Bauern lagern sich zeitweilig im
Jagsttal rund um das reiche Kloster Schöntal.
Der Helle Haufen legt den Grafen von Hohenlohe die 12 Artikel vor.
Adelsversammlung in Würzburg, Hilfeersuchen an den
Schwäbischen Bund,
Beginn von Unruhen in der Würzburger Bürgerschaft.
8. April
Götz von Berlichingen erscheint zum ersten Mal beim Hellen Haufen
in Schöntal.
10. April
Heller Haufen zieht nach Neuenstein, Aufforderung an die Grafen von
Hohenlohe,
sich den Bauern anzuschließen.
Öhringen verbündet sich mit den Bauern.
11. April
Ein Teil des verbündeten Rothenburger und Taubertaler Haufens lagert vor
Lauda, Verbrüderung.
Deutschmeister bewilligt Anträge der Mergentheimer Bürgerschaft.
Zusammenkunft von Abgeordneten des Hellen Haufens mit den Grafen von Hohenlohe. Annahme der 12 Artikel, Beitritt in die christliche Brüderschaft der Bauern.
12. April
Abzug der Bauernhaufen aus Öhringen. Annahme der 12 Artikel durch die
Grafen Ludwig und Friedrich von Löwenstein.
Anträge Ochsenfurt`s vom Domkapitel genehmigt und unterzeichnet
13. April (Gründonnerstag)
Würzburger Reiter mit 150 Pferden in Aub.
16. April Bluttat von Weinsberg
17. April (Ostermontag)
In Rothenburg Erstürmung der Kirche "Unserer Lieben Frau von
Cobalzell", es kommt zum Bildersturm.
Innerstädtischer Aufstand in Kitzingen
Weingartener Vertrag zw. Truchseß von Waldburg und dem überlegenen Seehaufen
18. April
Florian Geyer (bis zum 22. April) im Bauernlager, Verhandlungen mit (Tauber)Bischofsheim
im Lager zu Mergentheim, Verbrüderung mit der Verpflichtung, die übrigen Städte
des 9-Städte-Bundes aufzumahnen, einen eigenen Haufen (Die christliche
Versammlung der 9-Städte = Haufen der Neun Städte)x1) zu bilden und die
Grafschaft Wertheim mit dem Grafen Georg II. zur Annahme und Mitarbeit bei der
christlichen Reformation zu gewinnen. Für den Taubertaler Haufen wird damit der
Weg frei, nach Ostfranken ins Maingebiet zu ziehen.
Heilbronn öffnet den Bauern die Tore.
19. April
Der Taubertaler Haufen gibt Lauda die Anweisung, die Kellerei und den
Getreide-Kasten zu übernehmen, Arme, Kranke und Bedürftige daraus zu versorgen
und für den Bauernhaufen Brot zu backen.
20. April
In Rothenburg empören und bewaffnen sich Bürger- und Häckerfrauen, sie
drohen, die Häuser von Priestern zu erstürmen.
Versammlung der Bauern (Taubertaler Haufen von Lauda, Brettheim, Ohrenbach, Mergentheim) bei Röttingen, Entwurf von 14 Kriegsartikeln.
Götz von Berlichingen versammelt ritterliche Adlige und Verwandte seines Geschlechtes auf dem Seehof bei Boxberg (Gehölz Hespach).
21. April
Aufbruch von einigen Fähnlein des Tauberhaufens nach Bütthard,
200 Mann des Hellen Haufens treffen in Neudenau ein; Reichsstadt Wimpfen
zahlt 1000 Gulden an den Neckartal-Odenwaldhaufen.
22. April
Zerstörung des Schlosses Röttingen durch das Brettheimer Fähnlein;
Einnahme des Schlosses Gelchsheim und Übernahme des Getreides aus den beiden
Kornkasten. Einnahme und Zerstörung von Burg Raigetsberg (Reichelsberg).
Weiterzug nach Aub, Öffnung der Stadttore, Verbrüderung mit den Bürgern.
23. April
Flucht des Statthalters Wilhelms aus Miltenberg nach Aschaffenburg.
24. April
Tauberhaufen rückt in Ochsenfurt ein, verweilt dort 4 Tage.
Proviant lagert in den Getreideböden und Kellern des Domkapitels. (im Palatium)
Zuzug des Brettheimer Fähnleins und weiterer Bürger aus der Umgebung,
ca. 1000 Mann. Entwurf der sog. „Ochsenfurter
Kriegsordnung“.
Der Wirt Jakob Kohl aus Eibelstadt wird Feldhauptmann.
Sein
Stellvertreter oder Leutnant ist der Mergentheimer Michael Hasenbart, Schultheiß
und Pfennigmeister, also Feldrichter und Zahlmeister wird Kunz Bayr aus
Edelfingen.
25. April
Aufstand in Mainz
26. April
Aufbruch des formierten fränkischen Heeres (Tauberhaufen) mit 5000 Mann
von
Ochsenfurt nach Iphofen.
27. April
Die in Ochsenfurt erlassene Feldordnung tritt in
Kraft, um aus dem Gewürfel der einzelnen Haufen, ein diszipliniertes Heer zu
machen.
Das Schloß Messelhausen wird zusammen von Laudaer und Mergentheimer Bürgern
geplündert. Das Mergentheimer Fähnlein zieht weiter nach Würzburg, um
die Festung Marienberg zu belagern.
Götz von Berlichingen wird Führer des Hellen Haufens.
29. April
Die Würzburger Stadtviertel fordern die Beseitigung der Zölle,
Besetzung des Stadtgerichtes durch Bürger, Übertragung der Polizeigewalt,
freie Wahl des Rates sowie Annahme der Zwölf Artikel.
Kitzingen auf der Seite der Bauernschaft.
Evangelisches Heer (Neckartal-Odenwälder Haufen) in Amorbach. Plünderung des dortigen Klosters. Miltenberg tritt auf die Seite der Bauern und versucht Obernburg auf das (Tauber)Bischofsheimer (fränkische) Programm zu verpflichten.
Mai
Das Kloster Frauental im Steinachtal wird von den Bauern aus
Uffenheim, Welbhausen, Wallmersbach, Auernhofen, Langensteinach,
Gollachostheim, Equarhofen, Freudenbach, Sechselbach und
Waldmannshofen mehrfach mit seinen Höfen geplündert und ausgebrannt.
2. Mai
Eröffnung des Landtags zu Würzburg im bischöflichen Saal des
Bruderhofes.
Der Fürstbischof reitet nach Zusicherung des freien Geleites in die Stadt zum
bischöflichen Saal des Bruderhofes; Frauen bemängeln die Einfalt ihrer Männer,
den Bischof bei dieser Gelegenheit nicht gefangen zu nehmen.
Aufstand in Crailsheim.
3. Mai
Kloster Schwarzach wird verbrannt, Verhandlung mit dem Tauberhaufen.
In Miltenberg schließt sich der mainzische Keller
Weygandt den Bauern an,
Wilhelm von Henneburg verbündet sich mit dem evangelischem Bauernhaufen.
Statthalter Wilhelm leitet die übersandten Artikel an das Mainzer
Domkapitel.
4. Mai
Taubertäler Haufe verhandelt in
Gerolzhofen, zieht dann am
5. Mai über Großlangheim und Ochsenfurt und der Plünderung
vom Kloster zu
Tückelhausen nach Heidingsfeld ins Bauernlager.
Die Uffenheimer und die Bauern aus dem Steinachtal stoßen zum fränkischen
Haufen.
Aufforderung an den Fürstbischof von Würzburg, die
12 Artikel anzunehmen und binnen 4 Tagen in Verhandlungen zu treten.
Zerstörung von Schloß Gundelsheim.
Frauenaufstand in Windsheim.
6. Mai
Bischof Conrad verlässt Würzburg über Boxberg nach Heidelberg.
Fränkisches Bauernheer zieht in Heidingsfeld ein.
Neckartal-Odenwälder Haufen zieht über Külsheim, Gamburg, Neubrunn nach Höchberg vor Würzburg.
Dinkelsbühl verträgt sich mit den Bauern.
7. Mai
Das fränkisches Heer in Heidingsfeld. Zerstörung der Schlösser
Ingolstadt und Giebelstadt durch drei Bauernfähnlein. (Tauber)Bischofsheim gibt
Geschütze heraus und das Fähnlein (Tauber)Bischofsheim rückt unter Alexius
nach Würzburg vor.
Der Statthalter von Mainz schließt Vertrag zu
Miltenberg mit dem Odenwälder Haufen.
Im Namen von Statthalter Wilhelm und dem Domkapitel unterzeichnen der Dekan des
Domkapitels, Lorenz Truchseß von Pommersfelden und der Bischofsheimer Amt-mann
Wolf Morle den Vertrag mit dem Bauernhaufen. Verpflichtung auf die 12 Artikel.
Das evangelische Heer der Neckartal-Odenwälder lagert zu Höchberg.
8. Mai
Zusammenschluss des fränkischen Haufens, des Neckartal-Odenwälder
Haufens und der Würzburger Bürgerschaft sowie der Haufen aus dem Steigerwald,
aus Karlstadt und Schweinfurt, insgesamt ca. 20 000 Mann.
9. Mai
Übergabeforderung an die Festungsbesatzung wird überreicht.
Verhandlungen in Würzburg. Übergabe
der Festung wird abgelehnt.
Eroberung von Schloß Rothenfels durch die Bauern.
10. Mai
Bildung eines Obersten Rates der beiden Haufen, mit je 5 Abgeordneten.
Besprechung des Obersten Rates mit Vertretern der verbliebenen
Festungs-besatzung, die die Übergabe erneut ablehnt.
Würzburger Bürgerschaft verlangt Zerstörung der Festung, was Götz von
Berlichingen und Florian Geyer zu verhindern versuchen.
Burg Brauneck wird von Creglinger Bauern zerstört.
11. Mai
Weitere Verhandlungen scheitern am inneren Widerspruch der beiden Haufen:
Bürger von Würzburg und der Anführer des (Tauber)Bischofsheimer Fähnleins,
Alexius, beharren auf die Zerstörung der Festung. Alexius verlangt in einem
Schreiben vier Geschütze und einen Büchsenmeister von der Stadt Aschaffenburg;
daraufhin Streit unter den beiden großen Bauernhaufen. Viele Odenwälder Bauern
und mainzische Bauern gehen auf die Seite der tauber-fränkischen Bauern über.
Der verbleibender Rest nennt sich nun Weinsberger Bauernhaufen.
Danach gespannte Haltung zwischen den Hauptleuten beider Haufen.
Misslungener Versuch der Bauern Rothenburg einzunehmen.
12. Mai
Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft von Würzburg fordern die
Festungsbesatzung zur Übergabe auf.
Verhandlung des Grafen von Wertheims mit den Adligen der Festung.
14. Mai (Cantate)
Götz von Berlichingen verhindert Sturm auf die Festung, da nach dem
Muster des Vertrages mit dem Oberstift Mainz das Bistum Würzburg vertraglich
eingebunden werden soll.
Tauberbischofsheim liefert Geschütze nach Würzburg.
Beschießung des Frauenbergs, Festungsbesatzung beschießt die Stadt Würzburg.
Florian Geyer hält Rede in Rothenburg.
15. Mai
Sturm des (Tauber)Bischofsheimer Häcker-Fähnleins auf den Frauenberg
unter hohen Verlusten (400 Tote).
Gemeinde Rothenburg beschwört den Bund mit der Bauernschaft, Geschütze aus Rothenburg werden geliefert.
Verlorene Schlacht der Bauern bei Frankenhausen in Thüringen
unter Heinrich Pfeiffer
und Thomas Müntzer
16. Mai 1525
Die Geschütze aus Tauberbischofsheim kommen in Heidingsfeld an.
17. Mai
Erneute Beschießung der Festung Würzburg aus neuen Schanzen in den
Weingärten.
Götz von Berlichingen fordert von den 9-Städten x1) Unterstützung des
Weinsberger Haufens.
18. Mai
Rückfragen der 9-Städte an das fränkische Heer wegen des Sachverhaltes
der Aufforderung.
Als Markgraf Casimir von Ansbach-Brandenburg das hohenlohische Schloß
Schillingsfürst besetzen lassen will, wird dieses von den Bauern vorher
eingenommen.
19. Mai
Letzter Versuch eines gemeinsamen Vertrages der beiden Haufen mit der
Festungsbesatzung scheitert.
Götz gibt den baldigen Abzug des Weinsberger Haufens bekannt.
20. Mai
Rothenburger Geschütze werden gegen die Festung eingesetzt. Bergleute
unter Mithilfe Würzburger Bürger und Odenwälder Bauern versuchen von St.
Burkhard aus, einen Stollen unter die Festung zu treiben.
Bericht Wendel Hipler´s in Würzburg von den vergeblichen Versuchen, den
Zug des Truchseß auf Weinsberg zu stoppen. Götz von Berlichingen weist auf die
Bedrängnis der Mitbrüder von Weinsberg und am Neckar hin.
21. Mai
Aufruf an alle verbrüderten Gemeinden, sich zu rüsten.
Antrag von Wendel Hipler, 4000 Bauern zur Belagerung des Frauenbergs zurückzulassen
und in Krautheim
20 000 Mann zusammenzuziehen.
Weinsberg wird vom Schwäbischen Bund an allen vier Ecken angezündet und verbrannt.
22. Mai
Aufforderung des fränkischen Haufens an Tauberbischofsheim, nach Würzburg
zu ziehen und die Aufforderung des Hellen (Weinsberger) Haufens zu ignorieren.
23. Mai 1525
Heller (Weinsberger) Haufen zieht von Würzburg ab, fränkisches Heer
soll nach Aufforderung zur Unterstützung gegen den Schwäbischen Bund folgen.
Amorbach und Miltenberg schicken Götz Pferde, Wagen, Mannschaft.
Der Bauernrat richtet Verpflegungsstationen ein für Freiwillige, die
sich dem Weinsberger Haufen anschließen wollen.
26. Mai
Manifest der Bauernschaft von Franken.
Markgraf Casimir von Ansbach beginnt den Angriff auf Bauern unterstützende Dörfer und Fähnlein.
27. Mai
Ausschreibung des Landtages von Schweinfurt.
Die 9-Städte rüsten; Einberufung zur Versammlung nach Seligenstadt.
28. Mai
Vereinigung des Schwäbischen Bundesheeres mit dem Heer des Kurpfalzfürsten
in Fürfeld. Das vereinigte Fürstenheer treibt den Bauernhaufen über Löwenstein
und Öhringen nach Krautheim zurück.
In Adolzfurt verläßt Götz von Berlichingen den Haufen, ebenfalls verlassen
Bauern aus dem Neckartal den Haufen.
Stärke nur noch ca. 2000 bis 3000 Mann unter Führung des Georg Metzler.
29. Mai
Markgraf Casimir verliert die Schlacht bei Windsheim gegen den neugebildeten
ansbach´schen Haufen unter Gregor von Burgbernheim.
30. Mai
Das Fürstenheer in Öhringen
31. Mai
Graf Georg von Wertheim verhandelt mit dem Schwäbischen Bund in
Ballenberg.
Versammlung der 9-Städte in Seligenstadt bietet Wilhelm völlige
Unterwerfung an.
1. Juni
Rückzug der Bauern nach Königshofen über Stuppach oberhalb Mergentheim.
2. Juni
Das Schwäbische Bundesheer unter dem Truchseß zieht von Neckarsulm über
Boxberg nach Königshofen. (5000 Reiter, 10.000 Mann zu Fuß, 42 Geschützen,
2000 Kriegswagen)
Es kommt nachmittags um 4 Uhr zur Schlacht von Königshofen auf
dem Turmberg:
Die bündische Reiterei erklimmt fast unbehelligt von den 47 Geschützen der
Bauern
den bewaldeten Rücken des Turmbergs. Angesichts der Reiterei, die die Rückzugs-Möglichkeit
in Richtung Würzburg abschneidet und der frontal aufmarschierenden Übermacht
des bündischen Fußvolkes, wollen einige Bauernhauptleute auf Pferden abreitend
den verspätet anmarschierenden Haufen der Rothenburger Landwehr
erreichen um ihn zu schnellem Zuzug zu bewegen.
Die Geschütze lassen die Bauern allerdings zurück.
Darauf hin erkennt die bündische Reiterei ihre Chancen und reißt die Flanken
des
Haufens auf und trennt die Bauern in verschiedene Gruppen.
Es bricht eine teilweise Panik im Bauernheer unter Wendel Hipler aus.
Von ca. 7000 Bauern werden allein 4000
Bauern auf der Flucht über
das offene Gelände in Richtung Marbach und Lauda erschlagen.
Sich tot stellende Bauern werden noch auf dem Schlachtfeld aufgespürt und dort
getötet. Der Truchseß Georg von Waldburg wird dabei verwundet.
300 Bauern ziehen sich in einen Verhau zurück und wehren sich.
Gegen Zusicherung des Lebens ergeben sie sich, werden gefangen genommen und
in der Pfarrkirche von Königshofen eingesperrt.
Von 300 waffenfähigen Königshöfern überleben 15, 122 Mergentheimer und
42 Weikersheimer fallen.
3. Juni
Hans Bauer von Mergentheim und andere Flüchtlinge melden die Katastrophe
von Königshofen nach Würzburg. Abzug
eines fränkischen Entsatzheeres mit etwa 5000 Männern von Würzburg, ca. 3000
Bauern verbleiben in Würzburg.
Das Heer des Schwäbischen Bundes brandschatzt
umliegende Dörfer.
Lauda unterwirft sich, Mergentheim ergibt sich.
4. Juni
Das zur Unterstützung von Würzburg herangeführte fränkische
Ersatzheer
(4000 Mann) stößt auf das Heer des Schwäbischen Bundes.
In der Schlacht bei Sulzdorf / Ingolstadt bilden die überraschten
Bauern eine Wagenburg, geraten dann in Panik und fliehen über das offene Feld.
In einer Stunde werden 4000 Bauern erschlagen, 600 Mann ziehen sich nach
Ingolstadt zurück, 200 gelangen in den befestigten Kirchhof, die anderen in die
Trümmer des Schlosses von Ingolstadt.
Die Bauern im Kirchhof werden durch Feuerbrände verbrannt, Geschütze werden
auf die Ruine gerichtet, nur wenige überleben.
In der Nacht werden Bütthard, Sulzdorf, Ingolstadt, Giebelstadt und weitere Dörfer,
in die sich Bauern zu flüchten versuchten bzw. in denen der Aufstand in dem Gau
begann, niedergebrannt.
„Man sagt, daß die Straßen auf Ochsenfurt zu bis auf ein Viertel Meil
Wegs an die Stadt mit
verletzten Bauern gelegen“.
Das Fürstenheer übernachtet dann im nahe gelegenen Ort Moos.
Bauern-Hauptmann Jakob Kohl konnte nach Eibelstadt entfliehen, wurde dann
nach Würzburg gefangen überführt und dort
enthauptet.
5. Juni 1525
Einnahme Heidingsfeld durch den Truchseß mit dem Fürstenheer.
6. Juni
Der mainzische Statthalter Wilhelm trifft in Heidingsfeld ein, um einen
Weiterzug des Schwäbischen Bundes in das mainzische Stift zu verhindern.
7. Juni
Die Reiter des Schwäbischen Bundes streifen um Würzburg, erschlagen
Bauern und Häcker und plündern die Häuser außerhalb der Stadtmauern.
Die Frauen des Pleichacher Viertel fliehen mit ihren Kindern in die Stadt.
Würzburg unterwirft sich; Rothenburg unterwirft sich.
8. Juni
Einzug der Fürsten und dem Truchseß im Triumph in Würzburg.
Ebenfalls Einzug vom mainzischen Statthalter Wilhelm von Straßburg.
Alle Männer der Stadt müssen antreten, die Bürger auf dem Marktplatz,
die Einwohner der Landstädte auf dem Judenplatz vor der Marienkapelle,
die Bauern aus den Dörfern auf dem Rennweg,
Von 2000 Gefangenen werden 64 enthauptet. Tilman Riemenschneider und rund
200 Bürger werden auf der Festung in
Haft gebracht.
Frowein von Hutten zieht in das
Taubergebiet.
Markgraf Casimir lässt in Burgbernheim 5 Männer hinrichten.
9. Juni
Florian Geyer wird im Gramschatzer Wald meuchlings ermordet.
Casimir lässt 60 Bürgern von Kitzingen die Augen ausstechen, zwölf der
Geblendeten sterben kurz danach. Die Bürger müssen 13 000 fl. (Gulden) Buße zahlen
und zusätzlich je Herdstatt 3 ½ Gulden.
Truchseß von Waldburg zieht nach Schweinfurt, 10 Bürger wurden enthauptet, jede Herdstatt musste 7 Gulden Brandschatzung zahlen.
12. Juni
Die Flucht der Bürger aus Rothenburg beginnt.
In (Tauber)Bischofsheim ist Hinrichtung von zwölf Haupträdelsführern.
13. Juni
Verschreibung des Bischofs Konrad an Statthalter Wilhelm gegenüber der
Stadt (Tauber)Bischofsheim: Verlust aller bisherigen Privilegien, Festlegung von
Schatzungsgeldern; Weiterzug Wilhelms nach Remlingen.
14. Juni 1525
Ankunft Wilhelms in Wertheim, die pfälzische Reiterei übernachtet dort,
das Fußvolk in Reicholzheim .
15. Juni
Ankunft Wilhelms in Miltenberg; Festlegung von Schatzungsgelder für
Obernburg, Aschaffenburg, Seligenstadt, Dieburg, Miltenberg, Walldürn,
Amorbach.
16. Juni
Ankunft Wilhelms in Obernburg; Walldürn, Amorbach, Buchen, die Zent
Mudau unterzeichnen ihre Unterwerfung. Bauernführer Ehrenfried Kumpf entflieht aus
Rothenburg.
17. Juni
Ankunft Statthalter Wilhelms in Aschaffenburg.
Mainz
unterwirft sich.
18. Juni
Bauernführer Stephan von Menzingen in Rothenburg verhaftet.
20. Juni
Bischof Konrad von Würzburg bereist sein Land und die Stiftstädte
zu Strafaktionen
und Hinrichtungen mit 300 Reitern und 400 Fußknechten.
Etwa 180 Bürger und Bauern werden enthauptet, darunter in Aub 3, in Röttingen
4, in Bütthard 4, in Iphofen 8, in Dettelbach und Hassfurt je 7, in Ebern 11.
28. Juni
Markgraf Casimir rückt zu Strafaktionen in Rothenburg ein.
29. Juni (Peter und Paul)
Ohrenbach und Brettheim werden verbrannt.
Sonntag nach der „Aposteltheilung“
Bischof Konrad mit Gefolge in Ochsenfurt. Die Stadt muss
2 000 fl. (Gulden) Strafe an den Bischof und an das Domkapitel 4 000 fl.
(Gulden) für den getrunkenen Wein
zahlen.
Insgesamt musste das Hochstift 269 659 fl. (Gulden) als Schadenersatz
aufbringen.
30. Juni
Blutgericht in Rothenburg, 18 Männer werden enthauptet.
1. Juli
Stephan von Menzingen, Dr. Johannes Teuschlin und 15 weitere Bürger
werden in Rothenburg auf Befehl von Markgraf Casimir hingerichtet. Die Leichen müssen
zur Abschreckung auf dem Marktplatz
liegen bleiben.
Mainz wird eingenommen.
15. Juli
Graf Georg von Wertheim erlässt eine Polizeiordnung, mit der Kirchweihen
und Weintrinken in Gesellschaft verboten werden.
19. Juli
Der würzburgische Amtsbezirk Röttingen muss dem Fürstbischof neu
huldigen. Hinrichtung von
Contz Meuschel von Oesfeld und Christof Hoffman von Tiefenthal.
20. Juli
In Lauda ist Enthauptung von Wolff Eckart aus Angeltürn, Hans Mengelein,
Hans Wirsing aus Oberlauda, Hans Seytz, Hans Hagen, Alexander, Hans Ludell, alle
aus Heckfeld, Hans Ruger aus Bütthard.
5. August
Hinrichtung von 9 Gefangenen in Aschaffenburg unter Frowin von Hutten.
In Walldürn müssen die vier Ratsmitglieder, die an der Plünderung Kloster
Amorbachs beteiligt waren, ihr Leben lassen.
9. August
Der Würzburger Fürstbischof Konrad von Thüngen trifft nach seiner
Henkersreise durch sein Hochstift wieder in Würzburg ein.
Auf dem Fischmarkt werden 13 Bürger enthauptet.
30. August 1525
Markgraf Casimir von Ansbach ordnet das Predigen nach seinem
herrschaftlichen Willen an.
Armin Oechsner
Anmerkungen:
Zusammenstellung und Datierung der Ereignisse aus Recherchen und Übernahmen aus
dem Internet, Ortschroniken sowie regionalen und lokalen Veröffentlichungen
u.a. angelehnt an: Heinrich Wilhelm Bensen: Geschichte des Bauernkrieges in
Ostfranken 1840; J. Berberich:
Geschichte der Stadt Tauberbischofsheim und des Amtsbezirks 1895; Rolf Kern: Die
Beteiligung Georgs II. von Wertheim und seiner Grafschaft am Bauernkrieg 1901;
Karl Hofmann: Der Bauernaufstand im Badischen Bauland und Taubergrund
1525 1902; Peter Harrer: Wahrhaftigen und gründlichen Beschreibung des
Bauernkrieges 1936; Norbert Höbelheinrich:
Die neun Städte des Mainzer Oberstiftes 1939/1994; Joh. Bap. Kestler:
Beschreibung von Ochsenfurt 1845; Brockhaus-Lexikon
1894; Ludwig Braunfels: Die
Mainufer.
Carlheinz Gräter: Der Bauernkrieg
in Franken 1975; Chronik der
Deutschen 1983, Chronik Verlag;
Prof. Klaus Arnold: Unterfränkische Geschichte Band 3,
Der Bauernkrieg, S. 63 fol., Herausgeber:
Peter Kolb/
Ernst-Günter Krenig, Echter Verlag
Würzburg 1995. Frankenland, Verlag
Frankenbund e.V. Würzburg.
x1) 9 Städte-Vereinigung: des Haufen von (Tauber)Bischofsheim : (Gebildet
aus mainzischen, würzburgischen und wertheimischen Untertanen der Städte Külsheim
und (Tauber)Bischofsheim sowie aus Gamburg, Gerchsheim, Königshofen, Uissigheim,
Hundheim, Eiersheim, Hardheim, Schweinberg, Königheim) (unter dem Namen
"die christliche Versammlung der neun stet") .