Johann
Georg Herbig |
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Inhaltsverzeichnis: | |
• Lebenslauf von Joh. Georg
Herbig • Öffentliche Positionen und Ehrenämter • Reformen der Verwaltung in Ochsenfurt • Städtebauliche Maßnahmen • Volkszählung in Ochsenfurt • Häuserverzeichnis in Ochsenfurt • Bemerkenswerte Ereignisse in Ochsenfurt • Zeitgeschehen in der Region und Deutschland • Kriegszeiten • Geschichte der Firma J. G. Herbig • Kurzbiografie von Joh. Georg Herbig jun. | |
Lebenslauf: | |
23.04.1813 | Johann Georg Herbig in Dettelbach geboren |
22.03.1835 |
Heirat mit der Wtw. Maria Gebhard, geb. Albert, geb. am 4.12.1797 in Ochsenfurt |
13.12.1835 | Geburt d. Tochter Philippine Herbig (verh. Bosch) |
23.11.1840 | Geburt d. Sohnes Johann Georg Herbig, gest. 28.05.1895 |
21.01.1853 | Tod der Ehefrau Maria, geb. Albert (Eltern aus Zahlbach) |
11.11.1856 | Heirat mit Justine Theresia Wickenmayer, geb. 10.05.1819 in Würzburg – gest. 19.03.1884 in Ochsenfurt |
23.12.1877 | Bürgermeister J. G. Herbig in Ochsenfurt gestorben |
Öffentliche Ämter und Ehrenämter: | |
1841 | Gründungsmitglied und zweiter Präfekt der Kreuzbruderschaft |
1845 | Gründungsmitglied und erster Cassier des Liederkranzes und von
1863 – 1867 Erster Vorstand |
ab 1851 | Magistratsrath |
1862 | Gründungsmitglied des Turnvereins Ochsenfurt (TVO) |
1862 | Districts-Sparcassa-Cassier (bis zu seinem Tode) |
1863 | Mitglied der Kirchenverwaltung von St. Andreas |
ab 1865 | Bürgermeister bis zu seinem Tode am 23.12.1877 |
1865 | Ernennung durch seine Majestät, den König Ludwig II.,
vom Landwehrhauptmann zum Major und Kommandanten des Landwehr-Bataillons Ochsenfurt, gegründet 1839 Nr. XII |
1865 | Kreisgeschworener |
1868 | Mitglied des Gründungsausschusses der Freiw. Feuerwehr |
1871 | Armenpflegschaftsrath |
1876 | Distriksrath des Bezirks Ochsenfurt am königl. Bezirksamt |
Kommunalpolitische Geschehnisse ab der Wahl von |
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Reformen der Verwaltung in
Ochsenfurt: | |
Zur Regelung des öffentlichen Lebens in Ochsenfurt werden durch den
Magistrath die nachfolgend aufgeführten Erlasse
beschlossen. Zudem mussten die seitens der übergeordneten Regierungs- und Verwaltungsstellen beschlossenen Gesetz und Verordnungen auch örtlicherseits vollzogen werden. Örtlicherseits wurden die folgenden Maßnahmen ergriffen: | |
1857 | wöchentlich ein Fischmarkt |
1862 | die Schrannenordnung: Diese regelt den Handel von Getreide, Hülsen- und Ölfrüchten. Als Schranne wurde der Getreidemarkt bezeichnet und die Schranne fand wöchentlich dienstags am Vorhof statt. Angeliefertes Getreide konnte in den Speichern des alten Rathaus zwischengelagert werden. Ein Lager- oder Kaufhaus wurde auch als „Schranne“ bezeichnet. Der Viktualienmarkt wurde ebenfalls dienstags in der Hauptstraße (westl. Teil des Marktplatzes, bis Beginn der Krämersgasse) abgehalten |
1862 | die Viehmarktordnung |
1867 | 16.12.: Kreditaufnahme der Stadtgemeinde zum Bau der
Lademauer und Schiffswinterung in Höhe von 13,000 fl. zu 4 %
verzinslich. „Kapitalisten“ werden zur Beteiligung hierbei aufgerufen. |
1865 | die Begräbnis- und Leichenhausordnung |
1868 | die Gebühren-, Messer- und Sackträgerordnung hinsichtlich des Getreide-Verkehrs |
1868 | die Lände- und Gebührenordnung (für den Getreide-,
Holz- und Handelsgüterumschlag an der neuen Mainlände-Kaimauer) sowie
für Winterhaltgebühren für Kanalschiffe, sog. Keilschelche und die sog. Werner- oder Humpelschelche |
1868 | das Lokalstatut in Bezug auf die öffentliche Reinlichkeit |
1868 | Bestimmungen über Krankenpflege in öffentlichen Anstalten, respektive in der Hebling´schen Stiftung für arme Dienstboten, Gesellen und Lehrlinge |
1868 | Die Fassion der Gewerbe wurde angeordnet, die Folge
davon ist die Aufhebung des Schrannenzwanges. Zur Erläuterung: Fassion bedeutet die Erfassung der Gewerbetreibenden und ihre möglichen Besteuerungsmerkmale. Schrannenzwang besagt, daß nur über die Schranne (s. b. 1862) das angebotene Getreide gegenständlich verkauft werden durfte. |
1869 | neue Maaß- und Gewichtsordnung lt. Gesetz vom
29.04.1869 ab 01.01.1872 Dezimalsystem (Kilogramm, Liter, Centimeter) ab 01.01.1878 Umstellung |
1869 | 21.06. Gewerbeordnung für das Deutsche Reich |
1869 | Einführung der Bayer. Gemeindeordnung |
1872 | Errichtung der städt. Eichanstalt |
1872 | Lokalstatut betreffs Einrichtung von Abtritten und Versitzgruben |
1873 | die Jahrmarktordnung auf Grund der Gewerbe-Ordnung für das Deutsche Reich vom 21.06.1869 tritt in Kraft. |
1873 | erscheint die Viktualienmarktordnung |
1876 | Einführung der Personenregister bei den Standesämtern |
1876 | die Brücken- und Pflasterzollordnung |
1877 | erfolgte die Bekanntmachung: „Das Umgehen des Brücken- und Pflasterzolls durch Befahren der Wege außerhalb der Stadt ist strengstens verboten. Übertretungen haben unnachsichtige Strafeinschreitung zu gewärtigen“. |
Städtebauliche Maßnahmen: | |
1850 | Umbau des ehem. Kapuzinerklosters zum Pfründnerspital |
1854 | Abbruch des Brückenturmes wegen Baufälligkeit |
1857 | 01.07.: Eröffnung einer Kleinkinderbewahranstalt im ehem. Spitalgebäude in der Spitalgasse |
1859 | Durchbruch der Stadtmauer an der Mangstraße zum Main |
1860 | Abbruch des Brückentores wegen Baufälligkeit |
1862 | Baubeginn der Eisenbahn in Ochsenfurt. Vorher schwierige Verhandlungen wegen der Trassenführung über Ochsenfurt |
1863 | Abbruch des Siechhauses und Erbauung des Helbling´schen Stiftskrankenhauses |
1863 | neuer Stadtausgang an der Sterngass |
1864 | 01.07.: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Ansbach-Würzburg. In Ochsenfurt war erstmals ein „Dampfroß“ zu sehen. |
Regenten in Bayern: Maximilian II. 1848-1864, Ludwig II. 1864 – 1886 | |
1865 | Eröffnung des sog. Helbling-Spitals (heute: Uffenheimerstr. 12) |
1866 | 13.07.: In den Wirren des Bruderkrieges wurden an der Alten Mainbrücke auf der nördlichen Seite die drei Holzbögen (3.-5.) abgebrannt. Mit Fährschiffchen wird die Verbindung zwischen den zwei Mainseiten aufrecht gehalten. |
1867 | Einebnung des vorderen Sees am oberen Tor |
1867 | 31.10.: Fertigstellung des Wiederaufbaus der 1784 durch Hochwasser zerstörten, dann in Holz wieder aufgebauten und 1866 durch Brand erneut zerstörten drei Brückenbögen (3.-5.) vom nördlichen Widerlager aus gesehen. |
1868 | Bau der Kaimauer unterhalb der alten Mainbrücke zur
Verschiffung von Holländerholz, Fichtenstämmen, Bau- Werkholz für den Gruben- und Deichbau sowie Getreide und weiteren Handelsgütern. |
1868 | Bau eines Winterhafens, der späteren Floßhäfen (Planungen bereits 1850 u. 1861) |
1874 | Ein weiterer Stadtausgang entsteht an der Kellereistraße. |
1877 | Magistraths-Beschluss und Vergabe der Abbruch-Arbeiten in der Krämersgasse |
1878 | Abbruch der südl. Häuserzeile (5 Wohnhäuser) in der Krämersgasse, um dem wachsenden Fuhrwerksverkehr die Begegnung zu ermöglichen. (insgesamt waren es 14 Häuser, Hs.Nr. 219-232) |
1891 | Die Mainländebahn geht in Betrieb. |
Volkszählung in Ochsenfurt: | |
1852 | 2.174 Einw. |
1864 | 2.373 Einw. |
1871 | 2.380 Einw., davon 1.114 männl. u. 1.266 weibl. |
Häuserverzeichnis in Ochsenfurt: | |
Der erfasste Hausbestand (vorwiegend die Altstadt) wurde nach
fortlaufenden Haus-Nummern (Hs.Nr.) registriert. Mit der Hs.Nr. 1 wurde
bei der ehem. Metzgerei Lanig (heute Hauptstraße 44) begonnen. Das Neue
Rathaus war damals die letzte Hs.Nr. 452. Die Nummerierung beinhaltete die Ziegelhütten an der Brunnenstrasse und die Gerberei Beuslein am Ende der heutigen Floßhafenstraße, beide Mühlen am Thierbach, Spital- und Pfründnerspitalstiftung (bei der Klosterkirche) an der Uffenheimerstraße und die Wolfgangskapelle der Benefizienstiftung. | |
Bemerkenswerte Ereignisse in Ochsenfurt: | |
1841 | Gründung der Districts-Sparkasse des königl. Landgerichts |
1857 | 08.03.: Ochsenfurter Wochenblatt erstmals erschienen |
1857 | 01.07.: Eröffnung der Kinderbewahranstalt im seitherigen Spitalgebäude an der Spitalkirche (später Herz-Jesu-Kirche, heute Kreuzkirche gen.) mit zwei „Armen Schulschwestern vom Orden Jesu“ in München |
1858 | bildet sich der Katholische Gesellenverein im Café Lochner |
1859 | erste Ausgabe vom Aub-Ochsenfurter Wochenblatt |
1861 | 01.11.: Brand im Post-Stall, angrenzender Schafscheune und ehem. Rossmühle |
1862 | Ochsenfurt wird Sitz eines königl. Bezirksamtes, entsprechend der bayer. Ämterreform. |
1862 | 23.10.: Franz Wendlinger wird 1. Königl. Notar in Ochsenfurt. |
1862 | Entstehung d. Karnevalvereins „11er Narrhudia Oxovia 1862“ |
1863 | wurde der Schleswig-Holstein-Verein gebildet |
1864 | 16.03.: Das Geschäftshaus des Bürgermeisters Peter Weigand mit dem
Schwedensaal am Marktplatz brennt ab. |
1865 | 01.10.: Die Margarethe Helbling´sche Stiftung der Krankenanstalt für Arme, Lehrlinge und Dienstboten wird ins Leben gerufen. |
1865 | Entsendung von Ordensfrauen der „Kongregation der Töchter des Allerheiligsten Erlösers“ in das Helbling´sche Krankenhaus. |
1865 | 25.08.: Großbrand der Brauerei Gehring in der Badgasse Hs.Nr.
124 |
1866 | 31.07.: Um die Besitznahme der Stadt durch preußische Truppen zu verhindern, bezieht ein Bataillon des Kgl. bayer. 15. Inf. Regiments Stellung. |
1868 | Auflösung der Zünfte durch das Gewerbegesetz des Deutschen Reiches, die Gewerbefreiheit entstand, ebenso die (Zwangs-)Innungen für die Handwerker. |
1868 | 18.10.: Freiwillige. Feuerwehr, Bildung eines provisorischen
Ausschusses 08.11.: Wahl des Vorstandes, zum ersten Kommandanten wird Joh. Georg Herbig jun. gewählt. Die Ausrüstung der Wehr bezahlt die Stadtgemeinde Ochsenfurt |
1869 | 31.07: Blitzschlag in das Gotteshaus St. Andreas (Marienaltar). Glücklicherweise entsteht kein größerer Schaden. |
1870 | 01.03.: Verlegung der Barbara-Prozession auf den 1. Sonntag nach dem 31.07. durch Stadtpfarrer Riegel, Bürgermeister Herbig und den Stadtschreiber Mainzinger. |
1870 | Veteranen- u. Kriegerverein Ochsenfurt gegründet |
1871 | 23.07.: Krieger-Feier aus Anlass des Sieges über Napoleon III. bei Sedan unter Beteiligung Ochsenfurter Soldaten in Bayer. Regimentern |
1871 | Gründung der Malzfabrik Samuel Em. Rau (aus Nürnberg) |
1876 | 23.03.: Ganzhorn´sche Stipendienstiftung: Rechnungslegung |
1876 | Zunfttruhe der Fischerinnung nun im Besitz des Regierungspräsidenten für Unterfranken, Graf Luxburg, im Schloß Aschach |
1878 | Säge- u. Hobelwerk Hans Hennermann entsteht auf dem trocken gelegten „Oberen See“ an der Kniebreche. |
1878 | Der jüdische Kaufmann Nathan Friedenhain eröffnet einen Laden für Schuhmacherartikel. |
Zeitgeschehen in der Region und in Deutschland: | |
1843 | Die Handels- und Gewerbekammer für den Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg gegründet. |
1848 | Märzrevolution – für die Einheit aller Deutschen |
1848 | Kronprinz Joseph (1811 - 1864) wird als Maximilian II. nach Abdankung seines Vaters, König Ludwigs I., König von Bayern. |
1853 | erstes Kreisamtsblatt erscheint |
1860 | erste Ausgabe des Bezirks-Amtsblatts für die Landgerichte Ochsenfurt und Aub |
1861 | erhielten die Juden durch die königlich-bayerische Staatsregierung die
Freizügigkeit; sie konnten sich ihren Wohnort selbst aussuchen. Nach Aufhebung des Matrikelparagraphen war im Königreich Bayern die freie Entfaltung in der Gewerbeausübung möglich. |
1862 | Trennung von Verwaltung und Justiz. Die Landgerichte waren bisher Justiz- und Verwaltungsbehörde. Nunmehr fungieren die 249 Landgerichte in Bayern als Justizhörden. Aub und Ochsenfurt sind 2 Distrikte hiervon. 142 Bezirksämter werden als Verwaltungsbehörden eingerichtet. Ochsenfurt wird Sitz eines königl. Bezirksamtes, entsprechend der bayer. Ämterreform. Das Bezirksamt Ochsenfurt ist auch für den Distrikt Aub zuständig. |
1862 | 26.05.: Die Bayernhymne wird von ihrem Komponisten Konrad Max Kunz persönlich in München dirigiert. Text nach einem Gedicht von Michael Oechsner |
1864 | Am 10.03. verstarb der bayer. König Maximilian II. mit 52 Jahren. |
1864 | Ludwig II. (geb. 1846) wurde mit 18 Jahren König von
Bayern. Während seiner Regentschaft fanden der Deutsche Bruderkrieg 1866 und der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 statt. |
1868 | Erstausgabe des Fränkischen Volksblattes |
1869 | Einführung der Bayer. Gemeindeordnung |
1869 | neue Maaß- und Gewichtsordnung lt. Gesetz vom 29.04.1868 |
1869 | 21.06.: Erlass der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich |
1870 | 23.11.: Beitritt Bayerns zur Deutschen Verfassung |
1871 | 18.01.: Proklamation Kaiser Wilhelms in Versailles – Prinzregent Luitpold überreicht den Kaiserbrief in Versailles Reichsgründung durch Otto von Bismarck. König Ludwig II. war Mitbegründer des Deutschen Reiches. Zeiten des Umbruches standen an. So die Eingliederung des Königreichs Bayern in das Deutsche Reich. |
1871 | 16.04.: Die Verfassung des Deutschen Reiches tritt in Kraft. Erster Reichskanzler und zugleich preußischer Ministerpräsident wird Fürst Otto von Bismarck. |
1871 | 22.04.: Die Juden erhalten auch im Königreich Bayern die endgültige, volle staatsbürgerliche Gleichheit. |
1871 | 04.12.: Durch das Reichsmünzgesetz wird die „Mark“ zu 100 Pfennigen einzige Währung im Reichsgebiet. |
1872 | 01.01.: Das Reichsgesetz über die Maß- und Gewichtsordnung bestimmt die Einführung des Dezimalsystems (Kilogramm, Liter, Centimeter) |
1873 | 09.07.: Beschlussfassung: Nach dem neuen Deutschen Reichsmünzgesetz
tritt an Stelle aller bisher in Deutschland geltenden Landeswährungen die
Reichsgoldwährung: 10 u. 20 RM sind Goldmünzen 50 Pf., 1, 2, u. 5 RM sind Silbermünzen 5 u. 10 Pf. sind Nickelmünzen, 1 u. 2 Pf. sind Kupfermünzen 1 Mark = 100 Pfennig Reichswährung. Umrechnung von Gulden (fl.) und Kreuzer (kr.) süddeutscher Währung in Reichsmark (RM): 1 Gulden (fl.) südd. Währung = 60 Kreuzer. 1 Dt. RM = 35 kr. – 10 Dt. RM = 5 fl. 50 kr. – 100 Dt.RM = 58 fl 20 kr. 1 Gulden südd.W. = 1,71 RM – 100 Gulden = 171,43 RM 1 Kreuzer südd.W.= 0,02857 RM (1 kr. = 3 Pfennig) 1 südd. Heller oder Halb-Pfennig sind 5/14-tel Pfennige Reichswährung. Gulden umrechnen in RM = Gulden x 12 dividiert durch 7 = RM |
1875 | Gründung der Bayer. Notenbank |
1876 | 01.01.: Im Zuge der Vereinheitlichung des Geldwesens nach der Reichsgründung wurde die Deutsche Reichsbank gegründet und tritt nun an die Stelle der Preußischen Bank. |
1876 | 01.01.: Die einheitliche Reichswährung „Mark“ wird eingeführt und gilt bis 1948. Die Umstellung von Gulden u. Kreuzern süddeutscher Währung auf die Reichswährung in Reichsmark und Pfennig war somit vollzogen. |
1876 | 1 Weck 3 Pf. (1 kr.), 3 Pfund Laib Brot 33 Pf. (11 kr.) |
1876 | Das neue Tax- und Stempelgesetz vom 11.12.1875 tritt in Kraft |
1878 | 01.01.: Umstellung von Tagewerk und Dezimalen auf Hektar
Umrechnungsverhältnisse: 1 Tagewerk = 0 Hektar 34 Ar und 07 Quadratmeter (1 Tagewerk sind 100 Dezimal = 34,07 Ar = 34 Ar + 07 qm) (1 Morgen sind 60 Dezimal = 20,40 Ar = 20 Ar + 40 qm) (1 ha = 10.000 qm, 1 Ar = 100 qm) |
1878 | Ende des seit 1625 in Bayern bestehenden staatlichen Salzhandels-Monopols. |
1879 | Die Amtsgerichte lösen die Landgerichte ab. |
1886 | 13.06.: König Ludwig II. ertrinkt im Starnberger See. |
1888 | Der Würzburger Generalanzeiger ist erstmals erschienen. |
Kriegszeiten: | |
1864 | Deutsch-Dänischer Krieg: Nach dem Tod des dänischen Königs Friedrich VII. am 15. 11. 1863 beseitigte sein Nachfolger Christian IX. die Sonderstellung der Herzogtümer Schleswig-Holstein. Durch eine neue dänische Verfassung trennt er Schleswig verfassungswidrig von Holstein und verleibt es der dänischen Monarchie ein. Die Ochsenfurter Bevölkerung mit den Vereinen zeigte sich solidarisch mit der deutschen Bevölkerung in Schleswig-Holstein. Die Sänger des Liederkranzes bringen bei Veranstaltungen ihren patriotischen Einsatz in der seit längerem schwelenden Schleswig-Hostein-Frage zum Ausdruck. 1863 wurde ein Schleswig-Holstein-Verein in Ochsenfurt gebildet. Nach dem Einmarsch der verbündeten Armeen von Österreich und Preußen in Holstein und deren Sieg bei den Düppeler Schanzen und bei Sonderburg wurde Dänemark zum Friedenschluss von Wien gezwungen. In der Gasteiner Konvention vom 14.08.1865 wird die Verwaltung der Elbherzogtümer geregelt. Preußen verwaltet Schleswig, Österreich verwaltet Holstein. |
1866 | Deutscher Bruderkrieg: Der Dualismus zw. Friedrich dem Großen von Preußen und Österreich führte zum Kriegsausbruch am 14. Juni 1866. Bereits im April 1866 schließt Preußen ein geheimes Angriffsbündnis mit Italien gegen Österreich. An der Seite Österreichs stehen die Mittelstaaten, u. a. Bayern. König Ludwig II. wurde zur Mobilmachung der Bayer. Regimenter gezwungen. In der Entscheidungsschlacht am 03.07.1866 standen sich bei Königgrätz (Böhmen) rund 500 000 Soldaten gegenüber. Die von Helmuth von Moltke geführten preußischen Truppen gewinnen die Schlacht und treten einen Siegeszug durch die Länder der Verbündeten Österreichs an. Prinz Karl von Bayern war Oberbefehlshaber der Bayer. Armee. Prinz Luitpold, der spätere Prinzregent, befehligte in der Schlacht bei Helmstadt am 25.07.1866, wo sein Sohn, Oberleutnant Ludwig, der spätere König Ludwig III. von Bayern, verwundet wurde. In Franken wurden die Gefechte bei Helmstadt, Uettingen, Roßbrunn am 26.07.1866 gegen das Magdeburgische Füsilier-Regiment 36 und ein bedeutender Kampf bei Kissingen am 10.07.1866 verloren. Beim Versuch des Kommandanten der bayer. Kavalleriereserve, General Fürst von Taxis, die Mainlinie gegen das preußische Corps unter General von Manteuffel zu decken, wird am 13.07.1866 eine auf Ochsenfurt zurück kehrende bayer. Jägerabteilung versehentlich für die Vorposten der Preußen gehalten. Daraufhin lässt der General Fürst von Taxis von der Maintalbrücke die in Holzkonstruktion wieder erbauten Bögen 3 bis 5 am nördl. Widerlager in Brand setzen. Am 26.07.1866 wurde in Nikolsburg (Mähren) ein Vorfriede und am 28.07.1866 der Waffenstillstand mit Preußen geschlossen. In Goßmannsdorf standen bereits am 26.07.1866 die Preußen und rückten am 01.08.1866 bis vor die Stadttore Ochsenfurts. Bayer. Bataillone standen bereits kampfbereit in der Krämersgasse. Der Magistrat mit Bürgermeister Herbig berieten am Herbig´s-Bergle. Der wortgewandte Arzt Dr. Koch trat den Preußen entgegen, die offensichtlich in Unkenntnis des Vorfriedens vom 26.07.1866 waren. Die Preußen zogen sich daraufhin kampflos nach Goßmannsdorf zurück. Die Bayer. Regimenter unterstanden nach dem Friedensschluss bei künftigen kriegerischen Ereignissen den preußischen Befehlen. |
1870/71 | Deutsch-Französischer
Krieg: |
1870 | 01.09.: Entscheidungsschlacht bei Sedan Die deutschen Truppen standen unter der Führung von Generalstabschef Helmuth von Moltke. Bayerische, württembergische und sächsische Regimenter waren mit im Einsatz. Dann die Kapitulation des franz. Kaisers Napoleons III. durch Übergabe seines Degens und Brief an König Wilhelm von Preußen. 02.09.: Kapitulationsunterzeichnung Kaiser Napoleons III. bei Fréneis. Ende des französischen Kaisertums. Bayer. Soldaten hissten in Paris die schwarz-rot-goldene Flagge. 52 Männer aus Ochsenfurt und 24 weitere in Ochsenfurt beschäftigte junge Männer kämpften in den Corps bayer. Regimenter um den Sieg von Sedan (u .a. Josef Oechsner * 1847 + 1929). Die preußische Pickelhaube hielt aber keinen Einzug in Bayern. |
Geschichte der Firma J. G. Herbig: | |
26.03.1830 |
Archiv Och: HAN 5, im
Gewerbematrikel eingetragen: |
12.03.1835 | Archiv Och: in HAN 6 Georg Herbig Posamentier eingetragen |
22.03.1835 | Heirat der Wtw. Maria Gebhard. Einheirat des Posamentier-Handwerksmeisters J. G. Herbig in das bereits bestehende Geschäft der Wtw. Maria Gebhard am "Kirch-Bergle". |
Durch Sortimentserweiterung (Stoffe, Tuche, Kleidung, Schuhe, Kurzwaren) ist die Firma J. G. Herbig zum textilen Vollausstatter geworden. | |
Weiter im Dienstleistungsangebot:
Schiffsreisen - Lotterie-Annahme - Versicherungs-Agentur |
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Geldgeschäfte wurden getätigt. U. a. der Verkauf von Pfandbriefen (der süddt. Bodencreditbank) und ab 1862 als Districts-Sparcassa-Cassier (Gründung 1841) |
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1868 |
Not.Och Urk.Nr. 409 - Mobilienerwerb des J. G. Herbig
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"Herbig's-Haus" am "Herbig's-Bergle" 1877 |
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18.12.1877 |
Übergabe der Fa. J. G. Herbig an den Sohn
Johann Georg Herbig. |
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23.12.1877 |
Todestag von Bürgermeister J. G. Herbig sen. |
Der einzige Sohn von Johann Georg Herbig jun., Georg Herbig, wurde Ingenieur. Die Tochter Gretchen Herbig heiratete am 17.08.1903 Richard Oechsner, Eigentümer der "Weinwirtschaft zum Goldenen Roß" in der heutigen Brückenstraße 14 mit Holzhandel und Flößerei. Nach dem Tode von J.G. Herbig jun. am 28.05.1895 wurde die Firma zunächst verpachtet und später aufgelöst. |
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Das Anwesen am "Herbig´s-Bergle" (Hauptstraße 21) mit Hinterhaus im Rosshof wurde 1919 an den Bankier Simon Böck (Schwiegervater des prakt. Arztes und Bürgermeisters Dr. Martin Oechsner) verkauft. | |
Das "Herbig´s-Haus" nach der Renovierung 2002 |
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und das Haus-Schild |
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Kurzbiographie von Joh. Georg Herbig jun., Kaufmann | |
geb.: 23.11.1840 in Ochsenfurt |
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Er trat in die Fußstapfen seines Vaters, was durch sein großes Engagement im öffentlichen Gemeinwirken in seiner Geburtsstadt Ochsenfurt, zum Ausdruck
kam.
Freiw. Feuerwehr:
1. Kommandant ab Gründung bis 1893 (gegr. 1868) Quellen: |
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Armin Oechsner 09.10.2007 | |